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117 Jahre im Dienste von Waldniel

Fast unbeachtet endeten am Sonntag beim Schlusspfiff des letzten Ligaspiels gegen den SSV Gartenstadt zahlreiche Handballkarrieren und -stationen von Spielerinnen unserer 1. Damen aus Waldniel. Nur wer genau hinschaute, konnte bei der ein oder anderen Tränen im Augenwinkel erkennen. Auf das Spiel selber will ich an dieser Stelle gar nicht weiter eingehen, denn aufgrund des spätestens am Samstag feststehenden Klassenerhalts wurde mancherorts ordentlich drauf angestoßen, sodass keine Topleistung möglich war. Schade, dass sich aufgrund dessen unsere Abgänger und Ruheständler nicht mit einem Sieg gebührend vom Publikum verabschieden konnten.


Insgesamt 117 (!) Jahre Handball in Waldniel kommen bei unseren Abgängen zusammen, zu denen richtige Urgesteine gehören. In diese Rechnung fallen sowohl die Jugendjahre, als auch die Jahre im Seniorenbereich in Waldniel. Würden wir die gesamte aktive Handballzeit zusammenrechnen müsste wahrscheinlich ein Taschenrechner herhalten ;)


Die Auflistung unserer Abgängerinnen ist nach der Trikotnummer notiert.


Katrin Hermanns, die viele Jahre das Amt der Mannschaftskapitänin innehatte, kann ca. 20 Jahre in Waldniel vorweisen. Doch nun heißt es bei ihr Handballruhestand. Das speckige Glücksspängchen ist nun entweder ein Fall für die Glasvitrine oder den Mülleimer. Was sie mit ihrer freien Zeit jetzt anfangen will, fasst sie folgendermaßen zusammen: „Freizeit? Handball gucken :D :D und Reisen.“


Steffi Bohnen, unser „Oldie“ mit fast vierzig Lenzen, kommt auch auf insgesamt 20 Jahre Handball in Waldniel. Trotz des Altersvorsprungs und einiger Verletzungen in der Karriere konnte es kaum einer mit unserer „Maschine“ in Sachen Kondition aufnehmen. Bei Steffi ist das Karriereende aber noch lange nicht in Sicht, denn für sie geht es zur kommenden Saison bei unserer zweiten Damen weiter.


Jana Wetzels ist unser Urgestein schlechthin. Zwar hat sie in dieser Saison aufgrund ihrer Schwangerschaft nicht mitspielen können, zählte aber dennoch zum festen Kader der ersten Mannschaft. Ein möglicher Vereinswechsel hätte bei ihr wahrscheinlich eine Enterbung zur Folge gehabt, sodass sie seit 30 Jahren treu dem SC Waldniel ergeben ist. Für Jana wird es in der kommenden Saison auch in der zweiten Damen weiter gehen, wo sie ihr Moped wieder auspacken kann.


Hannah Opitz verschlug es vor sechs Jahren von Borussia nach Waldniel. Unsere Linkshänderin, die jederzeit für einen Überraschungswurf gut ist und der man sich nicht leichtfertig in den Weg stellen sollte, scheute weder den Körper- noch den Bodenkontakt. Sie verschlägt es zur neuen Saison zum TV Lobberich, der in der Oberliga angesiedelt ist.


Corinna Theven kann 17 Jahre in Waldniel vorweisen. Doch auch bei ihr werden die Handballschuhe nun an den Nagel gehängt. Dass sie es aber noch drauf hat, hat sie erst kürzlich beim Krimi in Uedem bewiesen, als sie den entscheidenden Siebenmeter zum Sieg nach der regulären Spielzeit noch im Tor unterbrachte. Im Nachhinein betrachtet war das mit einer unserer Schlüssel zum Klassenerhalt. Cori wird ihre neu gewonnene Freizeit nun wie folgt gestalten: „Ich werde die handballfreie Zeit in Familienzeit ummünzen, aber natürlich auch die Mannschaft von der Tribüne aus unterstützen.“


Michi Drenker tritt auch den wohlverdienten Handballruhestand an. Auch bei ihr kommt die stolze Zahl von 16 Jahren in Waldniel zusammen, in denen sie in der Mitte gewuselt hat und mit rechts und links vorm Tor gefährlich wurde. Schon jetzt vermissen wir den Schaum vorm Mund. Aber auch bei Michi wird es nun nicht langweilig werden: „Vor allem die Wochenenden sind jetzt für die Familie gedacht, die immer hinten anstehen musste. Vielleicht werde ich mein altes Hobby aufleben lassen und einer Laienschauspielgruppe beitreten. Aber wer meinen Garten kennt weiß, dass ich keine Langeweile bekomme.“


Martha Bagusche, die Rückraumshooterin, kann mittlerweile auch acht Jahre in Waldniel vorweisen. Vor knapp sieben Jahren übernahm sie die Vereinsfacebookseite und erweckte sie damals mit der Einführung der Spielberichte zu neuem Leben. Für sie geht es wieder zurück nach Erkelenz, zu ihrem Heimatverein, mit dem sie in der kommenden Saison in der Landesliga auf Punktejagd gehen wird.


Nach diesen vielen Abgängen ist nun eine ordentliche Lücke in der Mannschaft entstanden, die in der kommenden Saison, in der es erneut in der Verbandsliga an den Start gehen wird, gefüllt werden muss. Eine Herausforderung für den neuen Trainer Dennis Stonawski, der Elmar Gronsfeld nach zweijähriger Trainerzeit beerbt. Aber erfreulicherweise haben sich schon ein paar Neuzugänge angekündigt, die es nun zu integrieren gilt.


Eines steht aber schon jetzt fest. Wir Ehemaligen werden regelmäßig in der Halle vorbeischauen und unsere Mannschaften lautstark anfeuern, denn nach so einer langen Zeit können wir nicht ganz ohne einander. Denn wie heißt es doch immer so schön: „Wie gehen wir auseinander? NIEMALS!“


Und man ist nie davor sicher, im Fall der Fälle noch einmal reaktiviert zu werden. Also sagt niemals nie ;)


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